Am sechsten Tag kamen wir alle fast nicht aus den Federn. Ein paar hatten vor sich gar nicht erst hinzulegen, doch auch die fanden wir am Morgen schlafend auf dem Sofa und in den Sesseln vor. Um 7 gab es Frühstück, um 8 mussten wir draussen sein. Davor noch den Müll rausbringen, packen, Bettlaken ausziehen und alles Geschirr abwaschen. Zum Glück halfen uns die Leiter und beim klappern des Geschirrs wachten sogar die auf, die alle Wecker überhört hatten. Die Guides waren mehr als überrascht, als wir früher als geplant, um 20 nach 8, alle angeschnallt im Car sassen. Sie sagten es sei das erste Mal in ihrer gesamten Karriere, dass sie pünktlich aus Vasatokka abfuhren. Ich finde das hat schon ein bisschen Anerkennung verdient. Die Fahrt war so still wie noch nie. Alle schliefen irgendwie verrenkt in den unbequemen Sitzen. Nach 2 1/2 Stunden kamen wir im Skiresort Saariselkä an.

Diejenigen, die Skifahren oder Snowboarden konnten, durften sich die Ausrüstung mieten. Die anderen gingen zum Schlitteln. Mein Gehirn war wohl immer noch im Schlafmodus, denn als ich die Miete bezahlen wollte, fiel mir auf, dass ich alles im Car vergessen hatte. Mein Handy, mein Portemonnaie, nichts hatte ich dabei. Zum Glück war eine Freundin bereit für mich zu bezahlen, bis ich ihr alles später zurückgeben kann. Abgesehen von meinem kleinen Aussetzer ist alles schnurstracks gelaufen und schon wenig später sassen wir auf dem Sessellift. Oben wartete eine andere Freundin auf mich, die mir netterweise mein Handy gebracht hatte. Sie war in der Schlittelgruppe, deshalb fuhr sie weiter mit dem Car bis zur Bergstation, wo wir mit dem Sessellift hinkamen.

Dieser Lift war der einzige Sessellift im ganzen Skigebiet. Auf der anderen Seite gab es drei Bügellifte, die aber mehr einem Kinderhügel in der Schweiz ähneln. Beim Sessellift war nur eine Piste gepistet, die war dafür umso schöner. Und wir waren so ziemlich die einzigen, also konnte man es richtig geniessen. zweimal sind wir auch eine ungepistete Piste gefahren. So guten Pulverschnee hatte ich noch nie! Leider hat es an diesem Tag geschneit und Skibrillen konnte man nicht mieten, sondern nur im Shop kaufen. Gesehen haben wir also eigentlich nichts. Naja nicht so schlimm, verirren kann man sich ja wohl nicht XD
Ich muss sagen das Skifahren habe ich in diesem Winter schon vermisst. Ich bin froh, dass ich wenigstens für 3 Stunden diese eine Piste zum fahren hatte.

Nach dem Mittagessen ging die Heimreise weiter. Wir fuhren am Büro des Weihnachtsmanns vorbei und verschliefen den Grossteil der restlichen 5 Stunden Fahrt bis zum Bahnhof in Rovaniemi. Dann hiess es Abschied nehmen von den Leuten, die in wenigen Tagen zu richtig guten Freunden geworden sind. Manche nahmen den früheren Zug um 18:00, andere warteten mit mir in Rovaniemi, bis unser Zug mit 30 Minuten Verspätung um 21:30 abfuhr. Ein paar wenige nahmen das Flugzeug und die, die es nicht ganz so weit hatten, nahmen den Bus bis nach Hause zu ihren Gastfamilien.
An jedem Bahnhof, an dem der Nachtzug hielt, wurden es weniger von uns, bis am Morgen nur noch eine Handvoll übrigblieb. Nach diesmal um die 26 Stunden von Vasatokka bis zu meiner Gastfamilie nach Hause, war ich todmüde. Traurig über den Abschied und Glücklich zugleich über all die Erinnerungen, die ich in der letzten Woche gesammelt hatte. Ein grosses DANKE an alle! Kiitos! ありがとう(Arigato)! Thank you! Merci! Grazie! Gracias! Obrigado! 谢谢(xiexie)! Ευχαριστώ(Efcharisto)! terima kasih! Bedankt! Kösz!

GRAZCHA FICH liebi Norah 😘